Donnerstag, 31. Mai 2012

Erwartungsdruck trifft Ich-will-es-Dir-rechtmachen

Das kleine Drama im Alltag: Ein Studienfreund von mir, sehr erfolgreicher Arzt mit eigener Großpraxis, verkündete vor einem Monat stolz, dass er beabsichtige, nach zwölf gemeinsamen Jahren seine Langzeitfreundin, ebenfalls erfolgreiche Ärztin an einer renommierten Klinik, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Zwei Wochen später folgte die Absage der Hochzeit.

Was war geschehen?

Durch einen kleinen Zufall war herausgekommen: Sie arbeitete in Wirklichkeit gar nicht an der Klinik. Sie war auch keine Ärztin. Hatte kein Studium. Keine Ausbildung. Nur ein paar Scheine aus den ersten Semestern des Medizinstudiums. Und seither hatte sie ihm die erfolgreiche Partnerin vorgespielt, die er sich immer gewünscht hatte. Statt zur Uni oder zur Klinik fuhr sie jeden Tag zum Supermarkt, um dort an der Kasse ihr Geld zu verdienen.
Sein trockener Kommentar: “Wenn Du den ganzen Koordinierungs- und Verschleierungsaufwand ins Studium gesteckt hättest, hättest Du den Doktortitel schon lange in der Tasche gehabt.”
Nun hängt der Haussegen zwar schief, aber sie wollen es trotzdem irgendwie weiter miteinander probieren. Nur erstmal ohne Hochzeit und ohne Kinder. Sie will das Studium nun noch einmal richtig versuchen...

War es ungleiche Augenhöhe? Fehlender Respekt? So elementare Bausteine.

Ohne Kommissar Zufall wären vielleicht beide bis an ihr Lebensende glücklich miteinander gewesen. Nur aufgrund eines perfekten Anscheins. Faszinierend-schauriger Gedanke...

Jeder sucht sich den Partner, den er braucht...

Sonntag, 27. Mai 2012

König Karneval der Kulturen

Der Karneval der Kulturen, wie jedes Jahr, mein persönliches Kulturhighlight in Berlin. Wenn es die Verantwortlichen nur endlich einmal schaffen würden, beim großen Straßenumzug sicherzustellen, dass die Lücken zwischen den Wagen nicht zu groß werden, denn das wirkt so stimmungstötend. Ansonsten: Straßenfest und Umzug wunderschön!
Streetdance-Performance beim Straßenfest

Großes Gelächter gab es, als der Baum die Prinzessin vom Turm kickte. Aber dafür dann auch brandenden Applaus, als sie es nach mehreren Anläufen wieder auf ihren Platz geschafft hatte

Sonntag, 20. Mai 2012

Tango und Schwangerschaftsstrategien

Ich weiß nicht, ob der Lehrer wichtiger sein kann, als der Lehrstoff. Nach meiner Erfahrung jedoch macht ein schlechter Lehrer aus Lehrstoff Leerstoff. Ein guter Lehrer jedoch bringt einen, unabhängig vom Stoff, immer ein Stück weiter. Im konkreten Fall sogar ein außerordentlich großes Stück: zweitägiger Tango-Workshop im Mala Junta, Tanzlehrer Jonas hat es echt drauf. So viel habe ich in anderen Kursen weder hier, noch an anderen Tanzschulen, in so kurzer Zeit gelernt. Exzellent! Mein Learning: Die Empfehlung einer Tanzschule bringt gar nichts, nur die Empfehlung eines Lehrers. Fühle mich ab sofort zumindest elementar milongafähig: der Tangosommer kann beginnen, jippieh!


Empfängnismethode oder Verhängnismethode? 

 

Am Abend lockte endlich wieder das Wetter in den Biergarten, dieses Mal mit einer sehr guten Freundin in den Brachvogel. Das Thema des Abends: Sie will ein Kind. Soll sie ihrem nächsten Liebhaber vorgaukeln, dass sie verhüten würde? Mit nun 41 Jahren will sie nicht mehr warten, bis „der Richtige“ vielleicht mal vorbeikommt. Finanzielle Ansprüche will sie keine stellen. Der Stoff reichte reichlich über schwule Erzeuger per Kleinanzeige und Samenbank über Erbrecht bis hin zu ehrlicher Kommunikation, Serendipität und Vertrauen, so dass es bis tief in die Nacht wurde, problemlos, dank Berliner Sommerwetter.

Nachtrag, 26.5.12, SMS erhalten, dass die Zielperson im Urlaub sich beharrlich weigert , auf den Schutz zu verzichten. Noch. Ich bin gespannt...

Donnerstag, 17. Mai 2012

Chansons, Party, Chormusik

"Satiriker sind keine Lyriker" in der Bar jeder Vernunft. Tim Fischers bissige Chansons deckten alles ab, was die aktuelle Presse so hergibt: Facebook und der Börsencrash, Kapitalismus und Ausbeuterei, amerikanische Kriegsdrohnen und Sex (der Orgasmussong - göttlich!), DAX und Versagensängste, Islam und Kopftuch, Berlusconis Frauen und Guantanamo (beschwingend-karibische Salsamusik zu bitterbösen Texten - genialistisch!). Am Klavier saßen abwechselnd Rainer Bielfeldt und -man halte sich fest- Gerhard Woyda, als Texter und Komponist, ...im stolzen Alter von 87 Jahren auf der Tastatur virtuos wie ein 20jähriger, unglaublich!!!
 "Ich hasse Blumen" als wirklich krönender Abschluss: Wunderbare Show, der Applaus für die drei entsprechend.


Anschließend ging's weiter zur Wir-sind-Helden-Party im Ritter Butzke. Jürgen Vogel stand wir versprochen am Einlass und begrüßte alle jungen Mädels mit flotten Sprüchen. Kurzer Auftritt des Berliner Kneipenchors (mitreißend, das Publikum sang bei Grönemeyers "Männer" geschlossen mit, Hut ab!), anschließend getanzt bis um 3. Auch wenn wir den Altersschnitt vermutlich verdoppelt haben: Tolle Party!

Nachtrag 18.5.12: Na bravo, und nun stehen wir seit heute beim Konkurrenzchor als Werbung auf deren neuen Facebook-Titelbild ;-)

Dienstag, 1. Mai 2012

Hasenheidenkultur

Cricketspieler in der Hasenheide
Indische Cricketspieler in der Hasenheide, ich liebe diesen Ort!