Mittwoch, 8. November 2017

No need for fancy names

Nachdem mein Lieblingscafé umziehen musste, entdeckte ich diesen schönen Espressoladen. Sehr klein, für ein privates Gespräch kaum geeignet, aber es gibt wohlschmeckenden Espresso, exzellent zubereiteten Milchschaum, und immer sehr sympathischen Service (und als kürzlich eine Frau in den Laden sprang, die von einem Durchgeknallten bedrängt wurde, stürmte der Chef raus und brüllte den Typen zusammen, bis die Polizei kam, schööööön). Bis zum Kuchen bzw. den Bagels konnte ich mich noch nie durcharbeiten, aber optisch haben sie schon bei mir schon jetzt gewonnen. Die Brownies waren jedenfalls mächtig & lecker. Ach Leute, jetzt fehlt Euch nur noch ein größeres Ladenlokal, damit ihr ein paar gemütliche Seesel aufstellen könnt.Der Erfolg wäre euch garantiert.

Dienstag, 24. Oktober 2017

"What Happened To Monday?"



Das CineStar Original am Potsdamer Platz ist so freundlich, wenn man Karten möchte, einem von vorne herein die teure Platzkategorie zu verkaufen, ohne darauf hinzuweisen; wer’s nicht merkt, zahlt drauf. Netter erster Eindruck, CineStar. Die Parkettplätze sind dann auch, bis auf einen Platz, leer. Die teuren „Logen“-Sitze mit gut 80 Besuchern gefüllt. Wie viele davon wohl freiwillig den Aufpreis gezahlt haben?  Wir fühlen uns jedenfalls über den Tisch gezogen. Auch andere Kinos bieten OV an.

Der Film war dann unglaublich gut, praktisch über die gesamte Spieldauer superspannend und voll von unerwarteten Wendepunkten. Sieben Schwestern, Geburtenkontrolle in einer kaputten Zukunft auf der Erde, ein drakonisch durchregierendes System, das alle (heute schon bekannten) technischen Überwachungsmöglichkeiten ausschöpft. Wer hier eine moderne Schneewitchen-und-die-sieben-Zwerge-Story erwartete hatte, wird böse überrascht von einem dystopischen Sci-Fi-Drama mit gnadenloser Härte. Weitgehend logische Story, intensive Bildführung, (sehr) brutale Actionszenen, spannende Auflösung. Wen Brutalität nicht stört (ich hatte sie dort überhaupt nicht erwartet), dem sei der Film sehr empfohlen!

Samstag, 21. Oktober 2017

"Blade Runner 2049"



Hmm, ob sich meine Ansprüche an Science-Fiction-Filme mit der Zeit geändert haben? Der alte Blade Runner hat mich über viele Jahre hinweg fasziniert. Und auch als ihn mir letzte Woche noch einmal auf DVD anschaute war der alte Reiz wieder da. Und nun der neue „Blade Runner 2049“. Die drei Prequel-Videos hatte ich mir extra vorher angeschaut (=überflüssig). 20:15 Beginn, man ist um rund 20 Uhr drin. Dann erst einmal 30 Minuten Werbung. Klar, ein drei-Stunden-Film (der später auch noch einmal von 15 Minuten Pause mit Eisverkauf unterbrochen wird), zum Samstagstarif, plus „Reservierungsgebühr“, plus Überlängenzuschlag, plus 3D-Zuschlag, …das rechnet sich ja praktisch gar für den Kinobetreiber ohne so viel Werbung vorher.

Ach so, ja, der Film. War nett. Leider spielen zwei Szenen, eine davon über  viele Minuten, in einer Halle mit Wasser drin, in der es beim Sprechen „hallt“ – und zwar so sehr, dass keiner die entscheidenden Sätze  verstehen kann, wenn der Oberbösewicht langatmig erklärt was er/warum tut, oder tat, oder tun wird. In allen Sitzreihen um uns herum Kopfschütteln, Schulterzucken, Unmutsgetuschel. Wie kann so etwas bei einem Hollywoodschinken durchrutschen? 
Die Handlung ansonsten (immerhin) mit guten, überraschenden Wendungen, lief aber leider viel zu zähflüssig. Ein guter Schnitt hätte aus Blade Runner 2049 einen hervorragenden zwei-Stunden Film machen können, dem nichts fehlte, außer einigen sehr bildgewaltigen Szenen, die man in 3D tatsächlich genießen kann. Aber irgendwann, so gegen Mitternacht, will man einfach nur noch, dass der Film endlich vorbei ist, weil einem die Längen so auf den Geist gehen. Auch wenn das Ende dann wenigstens noch schön ist.

Samstag, 23. September 2017

Richard kocht Französisch

Das französische Restaurant Richard in Kreuzberg: Nettes Ambiente, ausgesprochen freundlicher und vor allem sehr angenehm entspannter Service, den Chef, Hans Richard, ausdrücklich eingeschlossen. Und das Essen - na wen wundert's in einem Sternerestaurant - exzellent, ohne irgendwelche Abstriche: köstlicher Gaumengenuss der feinsten Sorte! Zwei Menüs standen zur Auswahl (vegetarisch/normal) und mehr braucht man auch nicht. Außerdem konnte man beliebig aus beiden Menüs die Gänge kombinieren. Ich entschied mich für marinierten Saibling mit Amalfi Zitrone und Gartenkräutern, gebratenen Artischocken mit Römersalat und schwarzem Knoblauch plus Artischockenschaum, Parmesan-Pasta, mit wachsweichem Eigelb, rotem Mangold und Zucchini (Bild), einer spannenden Käseauswahl, sowie einem Dessert aus Zwetschge mit Ingwer und weisser Schokolade, mjam, mjam.

Dazu zwei gute Weißweine und viele Flaschen Wasser (das empfand ich allenfalls von durchschnittlichem Geschmack, Selters oder San Pellegrino wäre deutlich besserschmeckender gewesen) plus sehr leckerem Espresso zum Abschluss. Macht nach knapp viereinhalb Stunden in Summe für drei Personen 420 €. Ich war an dieser Stelle nicht undankbar, auf Einladung von zwei Freunden dort gewesen zu sein...


Mittwoch, 2. August 2017

Die nackte Wahrheit

Gestern auf der Bergmannstraße:

Kleines Kind (ca. fünf Jahre alt), mit seiner Mutter unterwegs: "Mama, kann ich bitte meinen Ring wieder haben?"

(Oh, denke ich, was für ein wohlerzogenes Kind!)

Mutter: "Nein"
Kind: "Du bist total gemein Mama"
Mutter: "..."
Kind: "Ich finde Dich total scheiße, Mama!"

:-)))

Samstag, 22. Juli 2017

"Valerian - Die Stadt der Tausend Planeten"

Hmm, dass die Handlung recht flach werden würde, wusste ich ja zum Glück schon vorher. Daher fiel es mir leicht, meistens darüber hinweg zu sehen. OK, die (mal ehrlich: lächerlichen) Liebesschnulzendialoge waren wirklich zu lang und zu häufig. Und vor allem: Unpassend zum Film; Genre: Science Fiction - da kann am Rande auch mal ein bisschen Romanze sein, aber peinlichen Beziehungsversuche der beiden Hauptdarsteller passen da einfach nicht rein. Die pathetische Überführungsrede zur öffentlichen Aburteilung des Bösewichts? Wohl ein Tribut an Hollywood-Schemata, langweilig, aber gehört anscheinend dazu.

Der eigentliche Grund, warum ich in den Film gegangen bin, hat dafür voll überzeugt: Erstklassig gemachte Illusionen in 3D und viele spannende Szenen, ein echter Weltraumabenteuer-Augenschmaus, perfekt fürs Kino. Wenn man bedenkt, dass die 007-Filme inzwischen auch nur noch gut gemachte Action-Abenteuer ohne anspruchsvollen Plot sind, war Valerian fast der bessere James Bond. Gut, Daniel Craig ist dann doch etwas überzeugender in puncto Souveränität.