Dienstag, 24. Oktober 2017

"What Happened To Monday?"



Das CineStar Original am Potsdamer Platz ist so freundlich, wenn man Karten möchte, einem von vorne herein die teure Platzkategorie zu verkaufen, ohne darauf hinzuweisen; wer’s nicht merkt, zahlt drauf. Netter erster Eindruck, CineStar. Die Parkettplätze sind dann auch, bis auf einen Platz, leer. Die teuren „Logen“-Sitze mit gut 80 Besuchern gefüllt. Wie viele davon wohl freiwillig den Aufpreis gezahlt haben?  Wir fühlen uns jedenfalls über den Tisch gezogen. Auch andere Kinos bieten OV an.

Der Film war dann unglaublich gut, praktisch über die gesamte Spieldauer superspannend und voll von unerwarteten Wendepunkten. Sieben Schwestern, Geburtenkontrolle in einer kaputten Zukunft auf der Erde, ein drakonisch durchregierendes System, das alle (heute schon bekannten) technischen Überwachungsmöglichkeiten ausschöpft. Wer hier eine moderne Schneewitchen-und-die-sieben-Zwerge-Story erwartete hatte, wird böse überrascht von einem dystopischen Sci-Fi-Drama mit gnadenloser Härte. Weitgehend logische Story, intensive Bildführung, (sehr) brutale Actionszenen, spannende Auflösung. Wen Brutalität nicht stört (ich hatte sie dort überhaupt nicht erwartet), dem sei der Film sehr empfohlen!

Samstag, 21. Oktober 2017

"Blade Runner 2049"



Hmm, ob sich meine Ansprüche an Science-Fiction-Filme mit der Zeit geändert haben? Der alte Blade Runner hat mich über viele Jahre hinweg fasziniert. Und auch als ihn mir letzte Woche noch einmal auf DVD anschaute war der alte Reiz wieder da. Und nun der neue „Blade Runner 2049“. Die drei Prequel-Videos hatte ich mir extra vorher angeschaut (=überflüssig). 20:15 Beginn, man ist um rund 20 Uhr drin. Dann erst einmal 30 Minuten Werbung. Klar, ein drei-Stunden-Film (der später auch noch einmal von 15 Minuten Pause mit Eisverkauf unterbrochen wird), zum Samstagstarif, plus „Reservierungsgebühr“, plus Überlängenzuschlag, plus 3D-Zuschlag, …das rechnet sich ja praktisch gar für den Kinobetreiber ohne so viel Werbung vorher.

Ach so, ja, der Film. War nett. Leider spielen zwei Szenen, eine davon über  viele Minuten, in einer Halle mit Wasser drin, in der es beim Sprechen „hallt“ – und zwar so sehr, dass keiner die entscheidenden Sätze  verstehen kann, wenn der Oberbösewicht langatmig erklärt was er/warum tut, oder tat, oder tun wird. In allen Sitzreihen um uns herum Kopfschütteln, Schulterzucken, Unmutsgetuschel. Wie kann so etwas bei einem Hollywoodschinken durchrutschen? 
Die Handlung ansonsten (immerhin) mit guten, überraschenden Wendungen, lief aber leider viel zu zähflüssig. Ein guter Schnitt hätte aus Blade Runner 2049 einen hervorragenden zwei-Stunden Film machen können, dem nichts fehlte, außer einigen sehr bildgewaltigen Szenen, die man in 3D tatsächlich genießen kann. Aber irgendwann, so gegen Mitternacht, will man einfach nur noch, dass der Film endlich vorbei ist, weil einem die Längen so auf den Geist gehen. Auch wenn das Ende dann wenigstens noch schön ist.